Die Fitnessbranche boomt. Die Menschen sind bestrebt, ihren eigenen Körper zu trainieren. Zum einen möchten sie präventiv ihre Gesundheit stützen und verbessern, zum anderen sind Gewichtsreduktion, Stressabbau oder ein gutes Erscheinungsbild Gründe für den regelmäßigen Besuch eines Fitnesscenters.
Die Branche hatte bisher ein Problem. Zwar gab es immer wieder kaufmännische Spezialisten, die privat erworbenes Fachwissen mit in den Beruf brachten, und es gab Franchise-Systeme und interne Fortbildungen, über die Anbieter ihr Führungspersonal gezielt geschult haben. Es gab aber bis vor wenigen Jahren keine anerkannte Ausbildung für diese Branche. Mit der Weiterbildung zum Fitnessfachwirt ist dies Geschichte. Dieser Lehrgang auf Meisterniveau schließt mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab und ist bundesweit anerkannt.
Als geprüfter Fitnessfachwirt bist du ein gefragter Spezialist. Du bist für leitenden Positionen in der Fitnessbranche qualifizierst und kannst unter anderem führende Managementpositionen in einem Fitnesscenter bekleiden.
Tipp: Wenn du lieber als Trainer arbeiten möchtest, ist ein Fernkurs zum geprüften Fitnesscoach eine sinnvolle Alternative. Diese schließt unter anderem Fitnesstrainer-Lizenzen und Personal-Trainer-Lizenzen ein.
Als geprüfter Fitnessfachwirt vereinst du Kompetenzen in den Bereichen Management, Marketing, Sport, Gesundheit und Ernährung. Du hast Personalverantwortung, triffst wirtschaftliche Entscheidungen, arbeitest neue Konzepte aus, kümmerst dich um das Marketing und die Akquise, optimierst die Geräte- und Kursangebote und verbesserst die Peripherie wie Umkleiden, Sauna, Getränkeausgabe, Solarium usw. Zugleich bist du aber auch in der Lage, Kunden anzuleiten und Trainingskonzepte zu erarbeiten.
Welche Berufschancen hat ein Fitnessfachwirt?
Durch die noch relativ neue und anerkannte Qualifikation als Fitnessfachwirt steigerst du innerhalb der Branche deine Karrierechancen deutlich. Du kannst alle leitenden Funktionen in einem Fitnesscenter sowie in Fitnessketten bekleiden. Zugleich bist du in der Lage, auch in Hotels und Ferienclubs sowie bei Tourismusvereinen entsprechende Aufgaben zu übernehmen. Kurz: Immer dann, wenn es um das Management von Fitnesseinrichtungen geht, bist du ein qualifizierter Kandidat für diesen Posten. Nicht zuletzt stehen dir aber auch Jobs bei Herstellern von Fitnessgeräten oder anderen Produkten aus der Branche offen. Anders als mit einem kaufmännischen Ausbildungsabschluss bereitest du dich in der Ausbildung zum Fitnessfachwirt gezielt auf die besonderen Herausforderungen des Bereichs vor und bringst später Spezialkenntnisse mit. Daher hast du am Arbeitsmarkt exzellente Chancen.
Gehalt: Was verdient ein Fitnessfachwirt?
Mit einem Abschluss zum geprüften Fitnessfachwirt kannst du dein Gehalt deutlich verbessern. Da du deine Qualifikation verbesserst, erhältst du bei vielen Arbeitgebern eine Gehaltsaufstockung auf der gleichen Position. So hast du gegenüber weniger qualifizierten Kollegen einen Vorteil. Bei einem Stellen- oder Arbeitgeberwechsel profitierst du zusätzlich.
Die Gehaltsspanne ist sehr groß. Daher sind Angaben nur als sehr grobe Richtwerte zu verstehen. Als Fitnessfachwirt liegt dein durchschnittliches Monatsgehalt bei ca. 1.800 Euro. Männer und Frauen verdienen annähernd gleich viel. Allerdings haben die konkrete Stelle und der Arbeitgeber einen enormen Einfluss auf das tatsächliche Gehalt. Als Regionalleiter einer Fitnesskette kannst du zum Bespiel deutlich mehr verdienen. Auch Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes zahlen häufig vergleichsweise gut. Mit Berufserfahrung und Führungsverantwortung solltest du jedoch auch bei kleinen Arbeitgebern in der freien Wirtschaft bis zu 2.400 Euro verdienen können.
Weiterbildungsmöglichkeiten zum Fitnessfachwirt
Da die Weiterbildung zum Fitnessfachwirt ein relativ junger Lehrgang ist, existieren nur sehr wenige Angebote. Du hast die Wahl zwischen einem Präsenzlehrgang mit festen Terminen in der Woche bzw. an Wochenenden in bestimmten Städten sowie einem Fernstudium, bei dem du dein Lernpensum individuell einteilen kannst.
Beide Lehrgangsformen haben Vor- und Nachteile. So kommst du bei einem Präsenzlehrgang schneller zum Ziel, bist aber auf Ort und Zeit des Anbieters festgelegt. Das Fernstudium dauert etwas länger und fordert noch mehr Disziplin. Allerdings bist du flexibler und kannst den Lernstoff besser in deinen Wochenplan integrieren. Das Fernstudium ist daher ideal, um dich berufsbegleitend weiterzubilden. Beide Wege bereiten dich auf die abschließende Prüfung vor der IHK vor.
Das Fernstudium: der Fernlehrgang/Fernkurs Fitnessfachwirt
Entscheidest du dich für ein Fernstudium bzw. Fernlehrgang, lernst du eigenverantwortlich. Du arbeitest dich durch Lehrmaterialien, tauscht dich mit anderen Lernenden am Online-Campus aus, nimmst an Online-Seminaren teil und bekommst regelmäßig Feedback von den Dozenten. Neben dem theoretischen Lernen stehen außerdem einige Präsenzseminare auf dem Programm, in denen du dein Wissen praktisch übst und dich zugleich intensiv auf die Abschlussprüfung vorbereiten kannst. Der Fernkurs dauert je nach Anbieter 15 bis 18 Monate.
Wichtig: Je nach Anbieter erhältst du im Rahmen des Fernkurses und der Seminare die A- und B-Lizenzen für die verschiedenen Teilbereiche des Fitnesstrainings und der Beratung sowie zusätzlich Nachweise, mit denen du optional die Ausbilderprüfung ablegen kannst.
Inhalt des Fernkurses Fitnessfachwirt
Im Fernkurs Fitnessfachwirt lernst du einerseits die Grundlagen für deine zukünftigen Managementtätigkeiten (allgemeine Qualifikationen). Diese umfassen Themen wie Betriebswirtschaft, Recht und Marketing. Andererseits stehen auch Trainingsmethoden, Erkenntnisse der Sportmedizin, Ernährung und ähnliche Themen auf dem Programm (handlungsspezifische Qualifikationen). Dieses breite Angebot bietet optimale Voraussetzungen für deine spätere Tätigkeit. Unter anderem beschäftigst du dich mit folgenden Themen:
- Grundlagen der Betriebswirtschaft,
- Personal und Führung,
- Marketing,
- Aspekte der Sportmedizin,
- Trainingsmethoden,
- Ernährung,
- Geräte und Übungen.
Voraussetzungen für eine Weiterbildung zum Fitnessfachwirt
Für die Weiterbildung zum Fitnessfachwirt ist grundsätzlich kein besonderer Schulabschlusse oder eine Berufsqualifikation erforderlich. Allerdings steht am Ende des Kurses eine Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK). Dort wirst du zugelassen, wenn du eins der Kriterien erfüllst:
- abgeschlossene kaufmännische/verwaltende Ausbildung und zwei/drei Jahre Berufserfahrung in der Fitnessbranche,
- abgeschlossenen Studium als Sportlehrer und zwei Jahre Berufserfahrung,
- abgeschlossene Ausbildung zum Sporttherapeuten, Physiotherapeuten o. Ä. und drei Jahre Berufserfahrung,
- sechs Jahre Berufserfahrung in der Fitnessbranche.
Diese Vorgaben können regional ggf. leicht abweichen. Der Grund: Jede IHK kann eigene Kriterien festlegen. Dennoch sind die Unterschiede in der Praxis gering.
Persönliche Voraussetzungen für die Weiterbildung zum Fitnessfachwirt
Zusätzlich zu den besonderen Voraussetzungen für die Prüfung solltest du einige persönliche Eigenschaften mitbringen. Dazu zählen unter anderem:
- Spaß an Fitness und Gerätetraining,
- Fokus auf Gesundheit und Prävention,
- Spaß an Managementtätigkeiten,
- analytische Fähigkeiten,
- Interesse an kaufmännischen Tätigkeiten,
- Spaß am Umgang mit Menschen,
- Durchsetzungsfähigkeit,
- Fähigkeit zur Vermittlung von Übungen.
Kosten: Lohnt sich der Abschluss zum Fitnessfachwirt?
Die Kosten für die Lehrgänge zum geprüften Fitnessfachwirt sind sehr unterschiedlich. Du kannst je nach Ausbildungsform und Anbieter mit Gesamtkosten zwischen ca. 3.000 und 7.500 Euro rechnen. Darin sind nicht die Prüfungsgebühren der IHK enthalten.
Du musst also eine relativ hohe Summe in deine Weiterbildung investieren, ohne dass du zwingend Gehälter wie ein Studienabsolvent erreichst. Dennoch zahlt sich ein Fernkurs bzw. eine Ausbildung zum Fitnesscoach aus. Denn du bist extrem flexibel einsetzbar, kannst leitende Positionen bekleiden und hast einen Gehaltsvorteil gegenüber Kollegen, die nicht über deine Spezialkenntnisse verfügen. Hinzu kommt, dass du gegenüber den Kunden selbstbewusst und kompetent auftreten kannst.
Mit deinem breiten Praxiswissen bist du am Arbeitsmarkt eine gefragte Fachkraft. Da es davon noch immer sehr wenige gibt, hast du mit deiner anerkannten Weiterbildung auf Meisterniveau hervorragende Chancen bei Arbeitgebern. Außerdem bist du gut gerüstet, um dich auf Wunsch selbstständig zu machen. Nicht zuletzt hast du mit der Weiterbildung zum geprüften Fitnesscoach die Möglichkeit, ein Studium ohne Abitur in diesem Bereich zu beginnen.