Der örtliche Sportverein war immer eine Domäne von ehrenamtlichen Helfern. Das ist auch heute noch so. Allerdings gibt es größere und komplexere Herausforderung bei der Bewältigung des Tagesgeschäfts. Rechtsverordnungen, wirtschaftliche Zwänge und eine Optimierung der Veranstaltungen und Geländeauslastungen erfordern spezielle Kenntnisse. Diese können sich Interessierte in einem speziellen Ausbildungsgang zum Sportfachwirt aneignen.
Der Fernkurs Sportfachwirt bereitet dich auf eine abschließende Fachprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) vor. Erfolgreichen Absolventen dieser Prüfung stehen neue berufliche Optionen offen. Du erhältst Karrierechancen im Bereich des Sportmanagements. Deine potenziellen Einsatzbereiche sind kommerzielle Sportanlagen, Vereine und Verbände, die öffentliche Verwaltung, aber auch Eventagenturen und das Sport-Sponsoring. Deine neuen wirtschaftlichen und rechtlichen Kenntnisse sowie deine geschärften sozialen und sportlichen Kompetenzen machen dich zu einer begehrten Fachkraft.
Welche Berufschancen hat ein Sportfachwirt?
Sport ist ein wichtiger Stützpfeiler der Gesellschaft. Die Bedeutung hat im Zuge einer Fitnesswelle sowie der Vermarktung von Spitzensport in den letzten Jahren und Jahrzehnten zugenommen. Daher haben sich im Sportmanagement viele kleine und große Berufsfelder herausgebildet. Als geprüfter Sportfachwirt bist du ein qualifizierter Experte für diesen Bereich. Daher stehen dir viele Tätigkeitsfelder offen.
Du kannst zum Beispiel die wirtschaftliche Leitung von Abteilungen oder ganzen Vereinen sowie Verbänden übernehmen oder in das mittlere Management eines großen Sportvereins einsteigen. In deinen Aufgabenbereich fallen dann je nach Zuschnitt der Stelle die Personalführung, Öffentlichkeitsarbeit, wirtschaftliche Ausrichtung oder das komplette Management. Du arbeitest eng mit den Experten und Abteilungen zusammen und stellst dich mit ihnen gemeinsam allen Herausforderungen des Tagesgeschäfts. Je nach Arbeitsplatz kann deine Aufgabe deutlicher strukturiert sein und nur wenige Teilbereiche oder die gesamte Breite der Tätigkeiten umfassen.
Auch außerhalb der klassischen Sportvereine kannst du tätig werden. Du bist in der Lage, Tätigkeiten im Sportmarketing oder im Eventmanagement mit sportlicher Ausrichtung zu übernehmen. Speziell die Verknüpfung von Sponsoren, Events und Sport ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Zugleich fehlen noch immer qualifizierte Fachkräfte, die Kompetenzen aus Wirtschaft und Sport in sich vereinen.
Gehalt: Was verdient ein Sportfachwirt?
Es ist nicht ganz leicht, eine verbindliche Einschätzung zum potenziellen Gehalt zu geben. Einstiegsgehälter beginnen bei knapp unter 2.000 Euro brutto im Monat. Im Durchschnitt sind jedoch monatlich Summen um 2.200 Euro üblich. Allerdings hängt dies von vielen Faktoren ab. Speziell das Geschlecht wirkt deutlich auf das Gehalt. So erzielen Frauen nur etwa 1.750 Euro, Männer hingegen können sogar 2.700 Euro erreichen. Diese Spanne ist gegenüber anderen Berufen sehr groß. Aber auch der Arbeitgeber hat einen großen Einfluss. Kleine Vereine in sportlichen Nischen werden deutlich weniger zahlen können als zum Beispiel Fußballvereine mit Profimannschaften. Auch im Sportmarketing sind die Verdienstaussichten besser. Nach oben gibt es generell kein Limit. Dabei gilt: Je erfolgreicher ein Verein ist und je populärer die Hauptsportart, desto mehr kannst du verdienen. Die Ausnahmen – speziell im Profibereich – bilden jedoch nur einen kleinen Teil der verfügbaren Jobs ab.
Weiterbildungsmöglichkeiten zum Sportfachwirt
Die Berufsbezeichnung Sportfachwirt beinhaltet mehrere Komponenten. Zum einen verbindet die Ausbildung kaufmännische Qualifikationen und branchenspezifische Kenntnisse aus dem Sportbereich. Zum anderen ist die Weiterbildung eine anerkannte berufliche Fortbildung mit einem Abschuss vor der IHK. Damit kannst du nach einer erfolgreichen Prüfung bundesweit als Sportfachwirt arbeiten. Der Abschluss ist mit dem eines Meisters vergleichbar.
Tipp: Beim Fernkurs Sportfachwirt erhältst du vor der Prüfung vor der IHK nicht nur ein Zertifikat des Anbieters, sondern kannst häufig nebenbei noch die Vereinsmanager-C-Lizenz oder eine höhere erhalten. Diese Lizenzen sind für einige Stellen bei dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) angeschlossenen Vereinen Voraussetzung.
Du kannst verschiedene Wege gehen, um dich zum geprüften Sportfachweg ausbilden zu lassen. Dazu gehören nebenberufliche Weiterbildungsangebote mit Abend- oder Wochenendkursen, vereinzelte innerbetriebliche oder innerverbandliche Angebote sowie Fernkurse. Besonders attraktiv sind Fernkurse. Denn hier kannst du dich ohne Zeitdruck nebenberuflich auf die Prüfung vor der IHK vorbereiten. Die Präsenzlehrgänge dauern meistens kürzer, sodass du schneller zum Ziel kommst. Allerdings ist die Doppelbelastung durch Arbeit und Weiterbildung nicht zu unterschätzen.
Das Fernstudium: der Fernlehrgang/Fernkurs Sportfachwirt
Ein Fernkurs Sportfachwirt dauert in der Regel 18 Monate. Dabei bist du bei einigen Anbietern auf bestimmte Starttermine festgelegt. Dein Vorteil: Du lernst mit einem eigenen Tempo und kannst die Studiendauer individuell verlängern. Während des Fernstudiums erhältst du Arbeitsmappen und kannst an Webinaren bzw. Online-Seminaren teilnehmen. Außerdem sind einige Präsenzseminare vorgesehen, die dich unter anderem auf die Prüfung vorbereiten.
Inhalt des Fernkurses Sportfachwirt
Der Fernkurs Sportfachwirt bereitet dich umfassend auf deine Tätigkeit in der Sportbranche vor. Daher beinhaltet die Ausbildung eine große Themenbreite, die insbesondere kaufmännische Grundlagen, rechtliche Aspekte und die Besonderheiten der Sportbranche miteinander vereint. Hinzu kommen Aspekte wie Finanzierung und die Bewirtschaftung von Sportbetriebsstätten.
Wichtig: Ist für dich der Sportfachwirt nur eine Durchgangsstation zu einem Bachelor-Studium des Sportbusiness-Managements, kannst du dir bei der Hochschule später einige Inhalte anrechnen lassen und von einer verkürzten Studiendauer profitieren.
Folgende Themen beinhalten die Fernkurse mit je nach Anbieter unterschiedlichen Schwerpunkten:
- wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen,
- Personalführung,
- Rechnungswesen/Controlling,
- spezifische juristische Grundlagen,
- Vereinsmanagement,
- Sportanlagenmanagement,
- Sponsoring,
- Sportmarketing.
Voraussetzungen für eine Weiterbildung zum Sportfachwirt
Bei den Voraussetzungen sind zwei Bereich zu unterscheiden. Wenn du eine Weiterbildung zum Sportfachwirt anstrebst, reicht ein Schulabschluss aus. Zum Start der Qualifizierungsmaßnahme, also des Fernkurses, musst du folglich keine besonderen Voraussetzungen erfüllen. Allerdings ist das bei der Prüfung vor der IHK anders. Dort kannst du nur dann teilnehmen, wenn du Folgendes erfüllst:
- abgeschlossene Berufsausbildung in einem kaufmännischen oder vergleichbaren Beruf,
- zwei Jahre Berufserfahrung mit Bezug zum Sport,
- alternativ eine längere ehrenamtliche Tätigkeit im Sportbereich,
- alternativ längere Zeit im Berufssport,
- alternativ kaufmännische Tätigkeit von wenigstens 500 Stunden in Sportverein/-unternehmen.
Gut zu wissen: Du musst diese Voraussetzungen erst zur Prüfung nachweisen. Den Fernkurs Sportfachwirt kannst du bereits nebenberuflich absolvieren, bevor du alle Voraussetzungen erfüllst.
Persönliche Voraussetzungen für die Weiterbildung zum Sportfachwirt
Die Weiterbildung zum Sportfachwirt richtet sich in erster Linie an Berufstätige aus dem kaufmännischen Bereich der Sportbranche. Diese Personen erhalten eine Möglichkeit, sich innerhalb des Sportbereichs für höhere Aufgaben zu qualifizieren. Für dich heißt das: Du bist idealerweise bereits in der Sportbranche tätig oder als „Ehrenamtler“ in einem Verein aktiv und möchtest im Sport eine Managementaufgabe übernehmen. Neben einer großen Disziplin und Selbstorganisation solltest du Interesse an folgenden Themen mitbringen:
- kaufmännisches Arbeiten,
- rechtliche Rahmenbedingungen,
- Selbstmanagement,
- Ausrichten von Sportevents,
- Sportanlagenmanagement,
- Umgang mit Menschen,
- Kreativität.
Kosten: Lohnt sich der Abschluss zum Sportfachwirt?
Der Fernkurs Sportfachwirt kostet je nach Anbieter zwischen a. 2.500 und 3.200 Euro. In der Regel bezahlst du monatlich eine vorher festgelegte Gebühr. Zu dieser Investition kommt noch die Prüfungsgebühr vor der IHK. Diese beträgt je nach Region ca. 350 Euro.
Diese Investition lohnt sich. Denn mit dem Fernkurs und der abschließenden Prüfung zum Sportfachwirt kannst du deine Karrierechancen deutlich steigern. Während du als kaufmännischer Mitarbeiter selten über einen Sachbearbeiterposten hinauskommst, kannst du als geprüfter Sportfachwirt verantwortungsvolle Aufgaben im mittleren und höheren Management sowie Schnittstellenposten in Vereinen und Verbänden besetzen. Außerdem stehen dir Arbeitsplätze in spezialisierten Sporteventagenturen und im Sportmarketing offen. Daher lohnt es sich, in die eigene Weiterbildung zu investieren. Der Fernkurs Sportfachwirt öffnet dir Türen zu Positionen, die du sonst nur schwer erreichen kannst. Nicht zuletzt ist er eine Chance, anschließend ohne Abitur zu studieren. Denn der Abschluss erlaubt die Aufnahme eines Studiums in einem themenrelevanten Fachbereich.